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182 Millionen Euro! Klopps Traum von der Pressingmaschine steht vor der Erfüllung

Der FC Liverpool hat am letzten Tag des Transferfensters der Premier League das weltweit größte Minus aller Klubs erwirtschaftet. Jürgen Klopp hat seine Wünsche erfüllt bekommt und baut sich in England eine neue Maschine.

Jürgen Klopp durfte beim FC Liverpool kräftig investieren. (Bild: Getty Images)
Jürgen Klopp durfte beim FC Liverpool kräftig investieren. (Bild: Getty Images)

“Wir werden eine neue Pressingmaschine bauen”, sagte Jürgen Klopp in seiner Zeit bei Borussia Dortmund. Das damalige Vorhaben verpufft geradezu neben dem, das der deutsche Trainer nun beim FC Liverpool mitverantwortet.

182 Millionen Euro steckten die Reds im Sommer in ihre Mannschaft, nur rund 14 Millionen Euro wurden durch Transfers eingenommen. Alisson aus Rom, Naby Keita von RB Leipzig, Fabinho vom AS Monaco und Xherdan Shaqiri von Stoke City sind die neuen Gesichter an der Anfield Road.

Nur Juventus Turin hat mehr in der laufenden Transferperiode ausgegeben, kein anderer Klubs machte ein insgesamt so großes Minus wie Liverpool. Doch wo wollen Klopp und seine Pressingmaschine in der kommenden Saison hin?


Liverpool behob Schwachstellen im Tor und Mittelfeld

Bereits im letzten Jahr standen sie im Finale der Champions League – und scheiterten damals an sich selbst. Nun scheint mit Alisson die Position des Torhüters stabilisiert zu sein, Fabinho und Keita werden das zentrale Mittelfeld auf ein neues Level heben.

Liverpool hat sich in der Spitze verstärkt und vollzieht mit großer Kraft den nächsten Schritt auf das Top-Niveau, auf dem Liga-Rivale Manchester City, Real Madrid, der FC Barcelona oder Juventus schon sind. Dieser letzte Schritt braucht enorme Investitionen und eben jene haben die Reds getätigt.

Nun wird es an Klopp liegen, die teuren Teile auch zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Er hat schon in der vergangenen Saison unter Beweis gestellt, dass sein Teams es mit jedem aufnehmen kann. Damals allerdings war seine Mannschaft auch oft noch als Außenseiter gesehen worden.

Klopps Strategie liegt im Trend

Das war gewissermaßen auch lange das Erfolgsrezept bei Borussia Dortmund. Den Underdog spielen und doch große Erfolge feiern. Lange Ballbesitzzeiten und dominantes Positionsspiel waren noch nie die Lieblingsvariante von Klopp und werden es wohl auch nicht mehr werden.

Da kommt ihm die aktuelle Entwicklung des Fußballs durchaus entgegen. Pressing, Gegenpressing, schnelles Umschalten. Hier fühlt sich Klopp wie zuhause und hat sich bereits in der vergangenen Saison eine beeindruckende Mannschaft aufgebaut.

Die blitzschnellen Mohamed Salah, Sadio Mane, Roberto Firmino oder Adam Lallana werden in Zukunft nicht mehr von James Milner bedient sondern von Keita. Der Keita, der aus Leipzig und Salzburg bereits intensiv in Sachen Pressing und Umschaltspiel geschult ist.

Die Premier League schwächelt (noch)

Klopp treibt seine Strategie immer mehr auf die Spitze und bekommt an der Merseyside dafür die nötige finanzielle Unterstützung. Wer seine Erfolge in Dortmund trotz geringer Mittel noch vor Augen hat, wird sich vorstellen können, was auf die Premier League zurollt.

Am Sonntag trifft das Team von Klopp im ersten Top-Spiel der Saison auf den FC Arsenal. Ob Unai Emery bei den Gunners bis dahin schon genug aufgebaut hat, um die Reds zu stoppen? Die Premier League scheint – abgesehen von Manchester City – nicht in guter Verfassung.

Emery ist neu bei Arsenal, Maurizio Sarri hatte noch nicht viel Zeit beim FC Chelsea. Die Tottenham Hotspur waren stark in der letzten Saison, haben sich bislang aber überhaupt nicht verstärkt. Manchester United scheint mit Trainer Jose Mourinho interne Probleme zu haben.

Die Meisterschaft ist nicht planbar

Keines der Top-Teams hält derzeit das, was es verspricht. Vieles deutet daraufhin, dass sich Liverpool und ManCity zum Anfang der Saison ein Duell liefern werden. Ballbesitz gegen Umschaltspiel, Passmaschine gegen Pressingmaschine. Ein Traum für Fußball-Romantiker.

Wie es dann im restlichen Verlauf der Saison weitergeht, wird sich zeigen müssen, wenn die anderen Top-Klubs ihren Rückstand aufholen. Anhand der Ausgaben dürfte für Liverpool in diesem Jahr nur die Meisterschaft zählen. Dass das in der Premier League nicht planbar ist, muss aber berücksichtigt werden.

Liverpool will in diesem Jahr auf jeden Fall den Sprung in die absolute Spitzenklasse des internationalen Fußballs packen. Und dafür scheut Klopp keine Ausgaben: “Bessere Spieler, als die die wir schon haben, warten eben nicht um die Ecke.”